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Aktivitäten

Texte aus einer Schreibwerkstatt mit Muskelkranken in Hohenroda (Hessen)

1.Arbeit mit Muskelkranken

  • Zehn Jahre Leiter einer Selbsthilfegruppe mit ca. zwanzig Mitgliedern (monatliche Treffen)
  • zwei Jahre Landesgruppenleiter in Sachsen-Anhalt der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke (ca. 150 Mitglieder, Organisation von Benefizveranstaltungen, mehrtägigen Fahrten, medizinischen Vorträgen, Feiern usw.)
  • Durchführung von Schreibwerkstätten bei Veranstaltungen der Selbsthilfeorganisation auf Bundesebene
  • Individuelle Betreuung einer schwersterkrankten Betroffenen. Daraus sind zwei Gedichtbände dieser Frau entstanden.

2.Vorträge und Lesungen für Selbsthilfegruppen

Seit vielen Jahren werde ich in Selbsthilfegruppen zu Lesungen, Reisebeschreibungen und Vorträgen zu bestimmten Themen eingeladen. Dabei stelle ich mich auf die jeweiligen Besonderheiten und Ansprüche des betreffenden Personenkreises ein (z.B. Blinde, Körperbehinderte, Aphasiker).

 

3.Gerichtlich bestellter ehrenamtlicher Betreuer

In dieser Funktion habe ich zwei Menschen sechs bzw. zehn Jahre auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleitet. Bei Besuchen ein bis zweimal im Monat kam es zu herzlichen und vertrauensvollen Gesprächen. Diese bezogen sich hauptsächlich auf die Vergangenheit.

Außerdem hatte ich die Fürsorge über Gesundheit, Wohnung, Finanzen, Behördenangelegenheiten usw.

 

4. Wirken im Wohnort

Über das Leben der Bewohner meines Heimatdorfes habe ich einen Zeitraum von ca. 100 Jahren in fünf Bänden (insgesamt 1500 Seiten) mit Erinnerungen der einfachen Leute zusammengefasst. Dies trug zu einem besseren Verständnis füreinander bei. Diese Aufzeichnungen sind in zahlreichen Haushalten zu finden und es hat sich ein wunderbares Vertrauensverhältnis zu vielen Menschen aufgebaut.

 

Als Mitglieder des Fördervereins Kirche Friedersdorf haben meine Frau und ich, obwohl wir in bescheidenen Verhältnissen leben, einen erheblichen Beitrag für die Restaurierung der Orgel gespendet. Lesungen in der Kirche zu bestimmten Höhepunkten (z.B. Reformationstag) sind für mich eine Selbstverständlichkeit. Auf Einladung der ev.Kirchengemeinde habe ich u.a. am 18.08.2018 anlässlich eines Sommerfestes in drei Kirchen und anschließend beim Sommerfest ohne Honorar gelesen. Zum 120-jährigen Jubiläum der Kirchweihe verfasste ich die Publikation „Der Schlüssel zu etwas“. Diese Publikation wird zugunsten der Kirche und ihrer Erhaltung verkauft.

Der Schlüssel zu etwas
Fluchtpunkt

5.Jugendliteraturzirkel Wolfen

Diesen Zirkel habe ich fast zehn Jahre geleitet. Ich gestaltete ihn als einen Ort des Miteinander-Redens, des Vertrauens und der Kreativität. Die Treffen fanden meist zweimal im Monat statt, wobei ich nur für ein Treffen Honorar erhielt. Dieses habe ich über den gesamten Zeitraum vollständig zugunsten einer gemeinnützigen Arbeit gespendet. Die Zirkelarbeit hat Lebenswege beeinflusst (z.B. berufliche Orientierungen) und Standpunkte geprägt. Fast in jedem Jahr gab es eine Veröffentlichung in Buchform. Die Zirkelnachmittage waren gut besucht (bis zu fünfzehn Teilnehmer).

 

6. Literarische Arbeit für Senioren

In einigen Pflegeeinrichtungen und Begegnungsstätten bin ich regelmäßig zu Gast. Ich habe speziell für Senioren gestaltete literarische Programme erarbeitet. Die dienen einerseits dem Zurückholen von verloren gegangenen Fähigkeiten und Erinnerungen, andererseits der Würdigung von Lebensleistungen. Beide Anliegen werden dankbar aufgenommen.

7.Wirken im Friedrich-Bödecker-Kreis

Durch den Friedrich-Bödecker-Kreis in Sachsen-Anhalt e.V. werde ich regelmäßig bei Lesungen in Schulen eingesetzt. Ob erste oder zwölfte Klasse: Ich verfolge stets den Anspruch, meinem Publikum eine einmalige und anspruchsvolle Veranstaltung zu bieten. Dabei geht es immer um humanistische Ziele. Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, Freundschaft bei den Jüngeren – schwierigere Themen wie „Das Verhältnis zum Anders-Sein“ oder „Flucht und Vertreibung“ bei den Älteren. Seit vielen Jahren bin ich während der Landesliteraturtage zu Gast an Schulen und Kindergärten in Sachsen-Anhalt.

7.Wirken im Friedrich-Bödecker-Kreis

 

8. Arbeit für Fachzeitschriften/Lehrbücher

In der Fachzeitschrift für Vorschulerziehung „klein&groß“ habe ich verschiedene Beiträge veröffentlicht. So u.a. über die Freinet-Pädagogik in einem halleschen Kindergarten („Heute backen wir die Welt“), über einen Besuch im Wasserzentrum Bitterfeld („Sandkraftwerk und Wasserflaschenxylophon“) und über Lesungen für Kinder („Das Abenteuer im Alltag entdecken“). Außderdem kann ich auf das gemeinsam mit Norbert Kühne verfasste Kapitel: „Wirklichkeit begreifen und neu erfinden – Förderung ästhetischen Empfindens und Gestaltens“ im „Praxisbuch Sozialpädagogik“ (Bildungsverlag EINS, Band 3) verweisen. Auf Einladung von Prof. Sho Hayashi beteiligte ich mich (gemeinsam mit N. Kühne aus Marl) mit deutschen Texten an drei Deutschlehrbüchern für japanische Studenten („Typisch deutsch“, „Die Häßliche Seite Deutschlands“ und „Neue deutsche Skandale in Karikaturen“.

 

9. Städtepartnerschaft

Der Städtepartnerschaft Bitterfeld-Marl wurden durch die persönliche Zusammenarbeit zwischen dem Marler Autor und Psychologen Norbert Kühne und mir über die Jahrzehnte seit der Wende kontinuierlich Impulse verschafft. Einige Beispiele: Aktion „Armer Poet“ auf dem Bitterfelder Marktplatz, Ausstellung „Wortbilder“ (N. Kühne) im Bitterfelder Rathaus, gemeinsame Gestaltung der „1. Bitterfelder Sprachwerkstatt“ mit Auszubildenden des Berufsschulzentrums, Ausstellung Bitterfelder Maler in der Kreuzkirche Marl, mehrere Lesungen von mir in Schulen, Kirchen und Kultureinrichtungen in Marl und Umgebung, Ausstellung von Arbeiten der Mitglieder des Kulturvereins ASIMASOGRA (Marl) in Bitterfeld, Ausstellung über das Industriegebiet „Ruhrpott“ von vier Fotografen aus der Umgebung von Marl in Bitterfeld, Beteiligung von Autoren aus Marl an Bitterfelder Literaturprojekten, zwanzig Jahre Zusammenarbeit zwischen den Kulturvereinen ASIMASOGRA und dem „Verein für Kultur und Lebenshilfe Bitterfeld“ e.V.

 

10. Journalistische Tätigkeit

In zahlreichen Beiträgen für die Tagespresse habe ich mich meist sozialen Themen (Leben mit einer Krankheit oder Behinderung) zugewandt. Außerdem verfasse ich gelegentlich eine Rezension. Darüber hinaus enstanden zahlreiche Reportagen und Porträts

 

11. Verein für Kultur und Lebenshilfe

Einundzwanzig Jahre Arbeit mit und für Menschen, die aufgrund von Behinderung, Krankheit, Alter, Arbeitslosigkeit und anderern Dingen Unterstützung bei der gleichberechtigten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben benötigen. Monatliche Manuskriptdiskussionen bei gleichzeitiger Behandlung von Lebensfragen, individuelle Hilfestellungen für einzelne Mitglieder, Herausgabe von gemeinsamen Anthologien, Organisation verschiedener Veranstaltungen, Unterstützung von Trägern kultureller Aktivitäten in der Region. Aufgrund meiner fortschreitenden eigenen Behinderung habe ich den Vorsitz inzwischen abgegeben. Die Weiterführung der Arbeit ist durch meine Nachfolgerin (langjährige Stellvertreterin) gesichert.

 

12. Vernetzung innerhalb Deutschlands

Ich korrespondiere mit zahlreichen Autorinnen und Autoren in Deutschland, bin Mitglied des Friedrich-Bödecker-Kreises, des Deutschen Journalistenverbandes, des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller, des Literaturvereins „Pelikan“ sowie der Burger Schreibrunde.

 

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13. Internationale Verbindungen

 Jugendliche aus aller Welt melden sich zu Wort

 

Z.B. konnte ich für eine Anthologie über die Organisation „terre des hommes“ Texte von Straßenkindern aus Bolivien erhalten sowie von der Universität Fukui Lebensansichten japanischer Studenten. Am selben Projekt beteiligten sich ein DJ aus Irland, eine Studentin aus Bulgarien, zwei Jungen aus Serbien …Da meine Frau und ich ein weltoffenes Haus führen, konnten wir bereits Professoren aus Japan und Frankreich, einen Studenten aus den USA, einen Journalisten aus Cornwall und weitere Gäste aus aller Welt bei uns begrüßen.

 

14. Projekt mit Arbeitslosen

Auf Einladung des Arbeitslosenselbsthilfevereins Bitterfeld habe ich mit Betroffenen mit dieser Situation verbundene Probleme schreibend aufgearbeitet. Es entstand das Buch „Vom Wert der Arbeit“.

 

15. Arbeit mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen

Seit über zehn Jahren arbeite ich mit der Förderschule „An der Kastanie“ in Bitterfeld zusammen. Es gibt jährliche Projekttage. Das Finden einer gemeinsamen Kommunikationsebene und die Vermittlung der Botschaft „Ich bin stark! Ich bin wichtig! Ich werde gebraucht!“ auch für diese Kinder und Jugendlichen sind mir dabei besonders wichtig. Der Aufbau eines Skulpturenparkes mit Figuren aus einem in die inhaltliche Arbeit einbezogenen Kinderbuch ist ein Ergebnis. Es entstanden desweiteren Broschüren mit Zeichnungen und Texten der jungen Leute. Die von mir verfassten Kinderbücher „Wir bleiben zusammen“, „Jette mit der Kastagnette“, „Jette will heiraten“ sowie „Jettes Kinder und das blaue Licht“ sind der vorläufige Höhepunkt dieser Zusammenarbeit. Die drei letztgenannten Bücher wurden im Rahmen des Aktionsbündnisse „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

 

Weitere Hefte und das Kinderbuch „Rudi auf dem Regenbogen“ entstanden in Zusammenarbeit mit der „Regenbogenschule“ Landsberg, ebenfalls eine Förderschule für geistig Behinderte. In der Arbeit mit diesen Menschen sehe ich für mich derzeit ein besonderes Betätigungsfeld. Es beeindruckt mich immer wieder, zu welchen Leistungen und Äußerungen geistig und mehrfach behinderte junge Leute in der Lage sein können, wenn man den Zugang zu ihnen gefunden hat. Erwähnt werden sollte vielleicht noch meine zweijährige Literaturpatenschaft mit einer Schule für Lernbehinderte in Staßfurt. Aus dieser Zusammenarbeit entstand ebenfalls eine Broschüre.

 

 

16. Eigene Buchprojekte

Ich arbeite an einem Roman, der sich mit dem Frieden in Europa und dem Europäischen Gedanken befasst. Demnächst wird ein Erzählungsband erscheinen. Außerdem ist ein weiteres Kinderbuch in Planung. Dies ist ein Rückblick auf die vergangenen 30 Jahre. Was nach viel aussehen mag, ist einfach nur das Ergebnis einer konsequenten Lebensführung: Möglichst jeden Tag, auch wenn es nur eine Stunde ist, trotz gesundheitlicher Einschränkungen etwas zu tun, das in seinem Ergebnis wiegen könnte. Und dabei kein Selbstmitleid üben, sondern etwas für andere versuchen. Manches davon kommt auf einen zurück.

 

Schreiben, kreatives Handeln und der Einsatz für andere Menschen können über Situationen hinweghelfen, die sonst kaum zu bewältigen wären. So kann ich mich damit z.B. nachts von nur schwer zu ertragenden Nervenschmerzen ablenken. Aufgrund der Schwere meiner Behinderung (fortschreitende Muskelerkrankung) bin ich seit vielen Jahren ständig auf Hilfe und Unterstützung durch meine Frau angewiesen. Sie ist in alle Aktivitäten eingebunden, bewältigt einen nicht wegzudenkenden Teil der anfallenden Tätigkeiten, begleitet mich zu allen Terminen.

 

16. Nicht tatenlos zusehen

Während der Corona-Pandemie hat sich das Leben für viele Familien verändert. Das Schreiben kann in solchen Situationen ein Ventil sein, es kann ablenken, kann neue Erkenntnisse bringen und zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen.

Nach einem Schreibaufruf in der Gemeinde Muldestausee entstand 2020 das Buch "Ein Schultag mit Coco" (Wortmeldungen von Kindern, 157 Seiten, gefördert von der Partnerschaft für Demokratie "KREIS DER VIELFALT! Anhalt-Bitterfeld" im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 

Im selben Zeitraum schufen Schülerinnen und Schüler der Grundschule Wolfen-Steinfurth Texte und Zeichnungen für die Broschüre "Die Frau von nebenan". Diese Arbeit entstand als Zwischenergebnis im Schreibwettbewerb "Unzensiert und unfrisiert: Erzählt uns was" des Friedrich-Bödecker-Kreises in Sachsen-Anhalt e.V., in dessen Auftrag ich an an der Schule tätig war.